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Konzert

Samstag, 26. August 2023, 19.30 Uhr

„Wie ist die Welt so stille“

Bente Kahan präsentiert Ilse Weber

Synagoge Beit Tikwa, Detmolder Straße 107

Wie ist die Welt so stille“ – so heißt das Programm der norwegisch-jüdischen Künstlerin Bente Kahan, dass 2017 in Görlitz uraufgeführt wurde. Die in Wroclaw (Breslau) lebende Sängerin hat dafür Gedichte der jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber (1903 – 1944) vertont, die in Auschwitz ermordet wurde. Die für Gitarre und Kontrabass arrangierten Lieder lässt Bente Kahan zusammen mit Adam Skrzypek erklingen, dem musikalischen Direktor des Musiktheaters Capitol in Breslau.

© Joanna Stoga

Ilse Weber kam in Witkowitz bei Ostrau (heute Ostrawa in Tschechien) zur Welt. Als Kinderbuch- und Rundfunkautorin hatte sie sich einen Namen gemacht, bevor sie Opfer der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten wurde. 1942 wurde sie in das Konzentrations- und Durchgangslager Theresienstadt deportiert, wo sie bis 1944 rund 60 Gedichte schrieb. Die Texte in deutscher Sprache erzählen vom Leben im Lager und vermitteln Einblicke in die täglichen Kämpfe der Häftlinge. Ihre Gitarre konnte sie nach Theresienstadt einschleusen. Ilse Weber spielte in der Krankenstation für Kinder Lieder, die sie selbst komponiert hatte. Gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn wurde sie nach Auschwitz transportiert und dort umgebracht. Ihr Mann überlebte das Lager und rettete ihre Gedichte. Einige der jetzt vertonten Texte wurden erst kürzlich im Nachlass der Autorin in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel entdeckt.

Einlass ab 19.00 Uhr
Eintritt: 14,- EUR


Unvollendete Leben – Ausstellung

Sonntag, 27. August bis 8. Oktober 2023

Montag bis Samstag 10 - 18 Uhr, Sonntag 11 - 17 Uhr

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park, Historischer Saal

Eintritt frei

Eröffnung am 27. August 2023 um 11:30 Uhr

Die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan-Stiftung Breslau porträtiert 19 Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Die Künstler und Künstlerinnen wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert, misshandelt und ermordet. Sie teilten das tragische Los europäischer Juden während des Zweiten Weltkrieges. Ihr Werk bezeugt in Musik, Theater, Literatur und Kunst ihren erschütternden Leidensweg. Ihr Schaffen ist das Testament, das sie der Nachwelt hinterlassen haben.

Die Ausstellung wird ergänzt durch die Biographie der Bielefelder Schriftstellerin Josefa Metz.

 

© Aleksandra Lubos-Zadroz

Theaterstück

Donnerstag, 31. August 2023, 15 Uhr

"Warum gehe ich in diesen Straßen?"

Theaterstück über die deutsch-jüdische Schriftstellerin Ilse Losa

Historisches Museum, Ravensberger Park 2

Dieses kollektiv entwickelte Theaterstück befasst sich mit einigen wichtigen Lebensstationen der Autorin Ilse Losa (1913 - 2006). Es erzählt von der Kindheit der jungen Ilse in Melle-Buer, ihrer dramatischen Flucht aus Deutschland sowie ihrem neuen Leben und dem Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit in Portugal. Biografische und literarische Elemente werden dabei miteinander verwoben. Die Darstellung von Motiven und Figuren aus Losas Werken wird ergänzt durch das Einspielen von Original-Audioaufnahmen. Die von der Schriftstellerin behandelten Themen wie Ausgrenzung, Flucht und Vertreibung, aber auch Emanzipation und Naturschutz sind noch heute von großer Brisanz. Durch Musik, choreografische Elemente und szenisches Spiel entsteht ein vielschichtiges Porträt, das die Anschauungen und Erfahrungen Ilse Losas lebendig werden lässt und dazu einlädt, die Aktualität Ihres Werkes neu zu entdecken.

© Julia Soiron
Es spielen: Jonas Panhuysen, Cornelia Rössler, Ramona Kozma

Eintritt: 10,- EUR / ermäßigt 8,- EUR