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Workshop

Sonntag, 3. September 2023, 10-13 Uhr

"Mordechai Gebirtig - Vater des jiddischen Liedes“

Ramona Kozma

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau Saal

Entgelt: 19,- € / ermäßigt: 10,- €

„Am Tag hobelte Gebirtig an den Möbeln und abends am jiddischen Lied“. Der in Krakau geboren Tischler Mordechai Gebirtig (1877 - 1942) war ein polnisch-jüdischer Dichter und Liedermacher. Er konnte weder Noten lesen noch schreiben, schuf jedoch hunderte von Liedern, die vom Leben einfacher Menschen im jüdischen Viertel Kazimierz handeln und als jiddische Volkslieder eine weite Verbreitung fanden. Eines der bekanntesten unter ihnen ist das Lied „S´brent“, das während der NS-Zeit zur inoffiziellen Hymne jüdischer Widerstandskämpfer wurde. Am 4. Juni wurde Gebirtig im Ghetto auf offener Straße von deutschen Soldaten erschossen. Nach der Shoah blieben rund 170 seiner Werke erhalten, darunter Wiegen- und Schlaflieder, Kinder- und Liebeslieder sowie Arbeiter-, Antikriegs- und Protestsongs.

In diesem Workshop wollen wir einige von Gebirtigs Liedern kennen und singen lernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Mordechai Gebirtig ist eine der 19 Persönlichkeiten, die in der Ausstellung „Unvollendete Leben“ vorgestellt werden.

 

Rundgang

Dienstag, 5. September 2023, 11 Uhr
Mittwoch, 13. September 2023, 15 Uhr

Ein Rundgang zu Stolpersteinen in der Bielefelder Altstadt

Treff: Alter Markt / Ecke Rathausstraße

Mehr als 200 Stolpersteine erinnern in Bielefeld an Opfer des Naziregimes.
In einem ca. 1 1/2-stündigen Rundgang – beginnend bei den Steinen für Julius und Jenni Hesse – wollen wir an jüdische Opfer erinnern, sie als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bielefeld würdigen. Wir beenden den Rundgang im Kachelhaus, wo es Gelegenheit geben
wird, nachzufragen und sich auszutauschen.
Die Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V. bittet um Anmeldung bei christine.biermann@uni-bielefeld.de

Filmvorführung und Gespräch

Donnerstag, 7. September, 19 Uhr

Masel Tov Cocktail

mit Regisseur Arkadij Khaet

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt: 5,- €

Der 16-jährige Dima ist Schüler am Gymnasium, waschechter Ruhrpottler, Sohn russischer Einwanderer – und Jude. Eigentlich gar kein Thema für ihn, gäbe es nicht die alltäglichen Reaktionen seiner Mitmenschen, die ihn dazu zwingen, Position zu beziehen und sich zu fragen, was seine Religionszugehörigkeit eigentlich für ihn bedeutet.

In seinem Kurzspielfilm Masel Tov Cocktail zeigt Regisseur Arkadij Khaet typische Blickweisen der deutschen Mehrheitsgesellschaft auf jüdisches Leben in Deutschland. Eindringlich, dabei komisch und doch unterhaltsam.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, sich mit Regisseur Arkadij Khaet über den Film auszutauschen.

 

Führung

Sonntag, 10. September, 15 Uhr

Die jüdische Familie Juhl und ihre Wäschefabrik

Rüdiger Uffmann

Am Tag des offenen Denkmals lädt Rüdiger Uffmann, Förderverein Museum Wäschefabrik, zu einem Vortrag ein. Er spricht über die jüdische
Gründerfamilie Juhl und die Geschichte der Wäschefabrik - von der Gründung bis zum Verkauf 1938 an die Brüder Winkel.

Museum Wäschefabrik, Viktoriastraße 48 a

Eintritt frei

 

Vortrag und Gespräch

DIenstag, 12. September 2023, 19 Uhr

Die Nachkommen Frankenstein des Hirsch Jeitel Katz zu Heepen

Uwe Standera

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt frei

(in Zusammenarbeit mit der AG für Genealogie im Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.)

Seit etwa 1808 lebte die aus Franken stammende Familie Frankenstein in Heepen. Die Familie zeigt in den nächsten Generationen den oft zu beobachtenden Weg der Integration und des beruflichen Aufstiegs. Damit eng im Zusammenhang steht der Umzug nach Bielefeld. Der Verlauf der Familiengeschichte kann im Vortrag anhand einzelner Biographien und Schicksale eindrücklich aufgezeigt werden.

 

Lesung und Gespräch

Donnerstag, 14. September 2023, 19 Uhr

Dmitrij Kapitelman liest aus „Eine Formalie in Kiew“

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Eintritt: 5,- €

Gefördert durch den Zentralrat der Juden

Dimitrij Kapitelmann wurde 1986 in Kiew geboren und kam mit seiner Familie 1994 als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Er lebt heute als freier Journalist und Schriftsteller unter anderem in Berlin.

In seinem zweiten, autobiografisch inspirierten Roman „Eine Formalie in Kiew“ erzählt Kapitelman die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen.
Dima, Sohn der Familie, will nach 25 Jahren in Deutschland endlich auch Staatsbürger des Landes werden.
Um das zu verwirklichen, müssen zunächst einmal eine ganze Menge bürokratischer Hürden überwunden werden. Der Bürokratie ist keine Formalie zu klein. Eine benötigte Apostille führt den Protagonisten in seine Geburtsstadt Kiew.

© Christian Werner

 

Theateraufführung

Sonntag, 17. September 2023, 15 Uhr

Martha, die Geschichte einer Bielefelder Jüdin

Historisches Museum, Ravensberger Park 2

Eintritt: 6,- € / ermäßigt 4,- €

Martha ist Bielefelderin. Und Jüdin. Als sie 1941 einen Brief erhält, der sie anweist ihren Koffer zu packen, um mit einem Zug nach Riga zu reisen, erinnert sie sich noch einmal an die letzten Jahre in ihrer ostwestfälischen Heimat. An ihre Hochzeit, ihre Kinder, den Beginn des aufkeimenden Antisemitismus, die Machtergreifung Hitlers und den Brand der Synagoge. Sie verlässt Bielefeld mit gemischten Gefühlen. Was sie am Ende ihrer Reise erwartet, weiß sie nicht.

Es spielen Franz Potthoff und Cornelia Rössler.

© Michael Zimmermann

Dieses Theaterstück greift Ereignisse, Orte und Objekte auf, die in der Ausstellung „Bielefeld im Nationalsozialismus“ wiederentdeckt werden können. Angesiedelt in der Zeit der späten Weimarer Republik bis hin zu den ersten Kriegsjahren liegt der Fokus nicht allein auf dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung. Auch die Lage der Arbeitslosen während der Wirtschaftskrise, die Schwierigkeiten von jüdisch-christlichen Mischehen, die Kinder im Bann der nationalsozialistischen Jugendorganisationen und die alltägliche Bedrohung durch Verrat und Verdacht werden beleuchtet.



Vortrag und Gespräch

Mittwoch, 20. September 2023, 19 Uhr

„Vermächtnis sucht Herkunft" - Provenienzgeschichten im Museum Huelsmann

Dr. Elisabeth Schwarm,

Museum Huelsmann, Ravensberger Park 3

Eintritt frei

Das Museum Huelsmann hat sich in den zurückliegenden Jahren intensiv mit der Herkunft der Sammlung Huelsmann beschäftigt. Ein Rundgang mit 15 Stationen zur Objektgeschichte führt durch alle Bereiche der ständigen Sammlungspräsentation und beleuchtet schlaglichtartig das bisher unbekannte Schicksal bedeutender Kunstwerke und der Sammlung Huelsmann. Welche Geschichten haben die Objekte erlebt, bevor sie als Vermächtnis des Ehepaares Hülsmann nach Bielefeld kamen? Die ausgewählten Beispiele berichten von bedeutenden (jüdischen) Sammlern und ihren                  © Max Ernst Stockburger              Schicksalen, erläutern exemplarisch verschiedene Erwerbungsarten und Handlungsstrukturen und verweisen auf die   verschiedenen Arbeitsmethoden der Provenienzforschung.

 

Konzert

Sonntag, 24. September 2023, 18.30 Uhr

„Rumeynishe Fantasien“

Klezmerkammermusik mit Szilvia Csaranko und Johannes Gräßer

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Eintritt: 9,- €

Seit Anbeginn ihres Zusammenspiels im Jahr 2010 kreieren Johannes Gräßer und Szilvia Csaranko ihren ganz eigenen Sound. Die einzigartigen und verzaubernden Melodien der Geige, mal seufzend, mal lachend, verschmelzen in lieblichen, mitunter dramatischen Dialogen mit dem Akkordeon oder dem Klavier zu einer Klangsymbiose, die unendliche Geschichten zu erzählen vermag.

© Alice End
Im Mittelpunkt des Konzerts steht traditionelle Musik aus Rumänien, insbesondere die namensgebenden „Rumeynishen Fantasien“. Die Solostücke für Violine und Klavier (ursprünglich Tsimbl) sind von zerbrechlicher Schönheit und romantischer Mystik, da weder Herkunft noch Interpreten überliefert sind. Rumänische Tänze werden ergänzt von jiddischen Hochzeitsmelodien, die ihren Ursprung in den osteuropäischen Klezmerkapellen haben und in den amerikanischen Jazzclubs der 1920er und 1930er Jahre durch kleine Ensembles jüdischer Auswanderer Popularität erlangten. Den Ursprung der Klezmermusik in der Synagogalmusik suchend, erklingen auch Melodien aus diesem Kontext. Sie schließen den Bogen zwischen traditioneller und klassischer Musik hin zu einem neuen, frischen, lebendigen Klangerlebnis.

Vor Konzertbeginn geben die Musiker*innen um 17 Uhr eine kostenfreie Konzerteinführung!

 

Lesung

Dienstag, 26. September 2023, 19 Uhr

Unter fremden Himmeln: Lesung aus dem Werk der jüdischen Exilautorin Ilse Losa

Dr. Irene Below, Barbara Daiber und Angela Kemper

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt frei

(in Kooperation mit den Künstlerinnen bi-owl e.V.)

llse Lieblich ist in Buer bei Osnabrück in einer jüdischen Familie geboren. Hier wächst sie bei ihren Großeltern auf, bis sie mit Schulbeginn nach Melle wieder zu ihren Eltern und Geschwistern kommt. Später besucht sie das Lyceum in Osnabrück bis zum Umzug der Eltern nach Hildesheim, wo sie das Gymnasium nach dem Tod ihres Vaters kurz vor dem Abitur abbrechen muss. Ein Jahr verbringt sie als Au-pair in England, findet danach eine Anstellung in einem Krankenhaus in Hannover in der Röntgenabteilung, die sie nach der Machtergreifung Hitlers zusammen mit allen anderen jüdischen Mitarbeitern innerhalb von 24 Stunden verlassen muss, arbeitet dann in Berlin. Sie flüchtet nach einer Vorladung bei der Gestapo und drohender Verhaftung aufgrund eines abgefangenen hitlerkritischen Privatbriefs 1934 als 21jährige nach Portugal. Dort heiratet sie den Architekten Arménio Losa, nimmt die portugiesische Staatsbürgerschaft an und beginnt 1948 auf portugiesisch zu schreiben. Ihren ersten Roman „El mundo em que vivi“ veröffentlichte sie 1949 - das ist der Beginn eines umfangreichen literarischen Schaffens, das zum größten Teil bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt ist. Für ihre Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher wurde sie vielfach prämiert, daneben hat sie sich als Lektorin, Herausgeberin und Übersetzerin portugiesischer und deutsche Literatur einen Namen gemacht. In Deutschland wurde sie 1967 in der DDR mit dem Erzählband "Das versunkene Schiff" vorgestellt. Erst in den Jahren 1990 bis 92 wurden zwei Romane und ein Erzählband in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im letzten Jahr ist das Kinderbuch "Beatriz und die Platane" auf portugiesisch und deutsch erschienen, in Vorbereitung ist als weiteres zweisprachiges Kinderbuch -dem weitere folgen sollen - Urgroßvater und Urgroßvater.

Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below, die Autorin und Bildende Künstlerin Barbara Daiber und Angela Kemper, Lehrende am Oberstufenkolleg für Gender-Studies stellen die in Portugal prominente und in ihrem Heimatland kaum bekannte Autorin mit einer Auswahl aus ihren Texten für Erwachsene und für Kinder vor.

 

Konzert

Donnerstag, 28. September 2023, 19 Uhr

Klezmic Caravan - Konzert mit dem Kozma Orkestar

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Großer Saal

Eintritt: 12,- €

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bielefeld

Das Kozma Orkestar steht für treibenden Brassbeat, in dem sich westliche und östliche, urbane und traditionelle Einflüsse zu einer musikalischen Herumtreiberei der besten Sorte verbinden! Wenn zwei Tuben, Drums und Akkordeon den Rhythmus vorgeben und Klarinette, Trompete und Saxofon in Bläsersätzen brillieren, bleibt keiner mehr ruhig auf seinem Platz. Hinzu kommen die wandlungsfähigen, charakteristischen Stimmen von Ramona Kozma und Valentin Katter, die in verschiedenen Sprachen singen.
© Christian Protte
Mit traditionellen Stücken und eigenen Arrangements nehmen die sieben Musiker*innen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Odessa bis New York und von Sarajevo bis Israel. Im Gepäck haben sie Lebensfreude, Neugierde und Tanzlust, die sehr ansteckend ist!

Besetzung: Ramona Kozma (acc/voc), Valentin Katter (tr/voc), Mona Schein (sax), Hannah Heuking (cl), Jakob Schwarzenau (tuba), Michael Zimmermann (tuba, uke), Luka Kleine (drums)