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Vortrag und Gespräch

Dienstag, 24. Januar 2023, 19 Uhr

„Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden“

Referent: Götz Aly

Volkshochschule, Murnau-Saal, Ravensberger Park 1

 

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages referiert Götz Aly über "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden".

Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. 2017 erschien seine große Studie über die europäische Geschichte von Antisemitismus und Holocaust »Europa gegen die Juden 1880–1945«. Für dieses Buch erhielt er 2018 den Geschwister-Scholl-Preis.

(im Rahmen der Vortragsreihe: Das Gerücht über die Juden)

 

Theater

Mittwoch, 25. Januar 2023, 19 Uhr

Ein-Akter: Letztes Versteck und Spurensuche

Aula der Marienschule der Ursulinen, Sieboldstr. 4a, 33611 Bielefeld

Eintritt frei!

 In dem Einakter Spurensuche steht eine Schauspielerin mittleren Alters (gespielt von Gisela Leiwe) im Mittelpunkt, die ein Rollenangebot bekommt, eine jüdische Frau zu spielen und feststellt, kaum etwas über das Judentum zu wissen. So begibt sie sich auf eine Reise nach Berlin, wo sie sich Einblicke in jüdische Lebenswelten erhofft. Völlig unerwartet wird sie dort mit der eigenen familiären Geschichte konfrontiert und es beginnt für sie ein Erkenntnisprozess, der zeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Shoa nach wie vor eine Notwendigkeit darstellt.

Die Geschichte greift plötzlich mitten in die heutige Lebenswelt ein und provoziert Auseinandersetzung.

Der zweite Einakter Letztes Versteck orientiert sich an der Biografie Felka Plateks, der Ehefrau Felix Nussbaums, die in ihrem letzten Versteck in Brüssel in einer Dachkammer auf ihren Mann wartet, der nicht kommt.

Um die Wartezeit zu überbrücken, lässt die Protagonistin (gespielt von Karin Michels) ihr Leben Revue passieren, ist hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Angst. Letzten Endes sieht sie ihren Mann nicht wieder.

Dieses Stück ist fiktional und greift historische Fakten auf, die aus der Biografie des Künstlerpaares bekannt sind.

Beide Stücke verstehen sich als Beitrag zur Erinnerungskultur. Der von uns erhoffte, dennoch unerwartete Zuspruch anlässlich der Aufführung im Kontext der o.g. Ausstellung und die Anfragen, diese Stücke außerhalb der Ausstellung zu spielen, freuen die Theatergruppe.

Wir treten nicht besserwisserisch und mit dem Gestus moralischer Überlegenheit auf. Es darf auch bisweilen gelacht werden. Friedrich Dürrenmatt formuliert pointiert, der klassische Begriff der Tragödie habe sich in der Moderne überlebt: „Uns kommt nur noch die Komödie bei“.

 

Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Freitag, 27. Januar 2023, 19.30 Uhr

„Deutsche - Kauft nicht bei Juden!“ (Nazi-Aufruf v. 1. April 1933)

Probe für den Terror: Der Boykott jüdischer Geschäfte vor 90 Jahren

Gedenkgottesdienst

gestaltet von der Marienschule der Ursulinen

St. Jodokus, Klosterplatz

 

Vortrag und Gespräch

Donnerstag, 23. Februar 2023, 19 Uhr 

Erben der Arisierung

Armin H. Flesch

Gemeindehaus der Stiftskirchengemeinde Schildesche, Johannisstr. 13, 33611 Bielefeld

 

Erinnern und Wahrhaftigkeit sind von zentraler Bedeutung in einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments zunehmen. Zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch ein wenig beachtetes, aber bis heute wirksames Ereignis: Die „Arisierung“ genannte Enteignung der deutschen und europäischen Juden.

 

Archivrecherchen sowie zahlreiche Interviews lösten eine Beschäftigung des Frankfurter Journalisten mit dem Thema Arisierung aus, die bis heute fortdauert:
• Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den Juden?
• Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familienunternehmen zur
NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie?
• Welche Bedeutung hat die Arisierung für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft
vor und nach 1945?
• Welche konkreten Auswirkungen hat die Arisierung bis heute?
Auf diese Fragen sucht Armin H. Flesch in seinem Vortrag Antworten.

 

 

Lesung am Mahnmal vor dem Hauptbahnhof

Donnerstag, 2. März 2023, 18 Uhr

Am 2. März 2023 jährt sich zum 80. Mal eine Deportation Bielefelder und ostwestfälischer Juden, die nur wenige überlebt haben: Am 2. März 1943 sind mindestens 229 Männer, Frauen und Kinder von Bielefeld nach Auschwitz verschleppt worden. Unter ihnen waren mindestens 76 jüdische Insassen des Bielefelder Lagers an der Schloßhofstraße und etwa 100 des Paderborner Lagers am Grünen Weg. Beide Lager wurden nach der Deportation aufgelöst.

Wir laden Sie herzlich ein, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Sie findet am Donnerstag, dem 2. März 2023, um 18 Uhr am Mahnmal vor dem Bielefelder Hauptbahnhof statt. Beteiligen Sie sich an der Lesung von Namen von deportierten und
häufig auch ermordeten jüdischen Menschen, denen vor 80 Jahren aufgrund rassistischer Gesetze das Lebensrecht in Deutschland genommen wurde. Kommen Sie zum Mahnmal „Jeder und jede Ermordete hat einen Namen“ und lassen sich über die Geschichte der Shoa informieren, die auch in Bielefeld furchtbare Spuren hinterlassen hat.
Jede(r) ist herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen, spontan eine Seite vorzulesen oder einfach zuzuhören.

 

Zu den Veranstaltungen im März gibt es einen eigenen Flyer (hier zum Download)!

 

Eröffnungsveranstaltung der Woche der Brüderlichkeit 2023

Sonntag, 5. März 2023, 11.30 Uhr

Grußwort: Bürgermeisterin Karin Schrader

Vortrag: „Gefängnisseelsorge als Freiraum zwischen Macht und Ohnmacht“

Referentin: Pfarrerin Elisabeth Biermann, Seelsorgerin in der JVA Bielefeld – Senne und 1. Vorsitzende der evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in NRW

Musikalische Gestaltung: Vokalensemble der Marienschule; Leitung: Günter Kunert

Anschließend Empfang

Neues Rathaus, Großer Sitzungssaal

 

 

 

Das Motto der Woche der Brüderlichkeit 2023 lautet „Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung“.

Mit der Buber-Rosenzweig-Medaille wird die Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum ausgezeichnet.

 

Konzert

Sonntag, 12. März 2023, 17 Uhr

Synagogalchor Hannover

Leitung: Sören Sönksen

Pfarrkirche St. Jodokus, Klosterplatz 1, 33602 Bielefeld

Eintritt frei

Der Synagogalchor Hannover besteht aus weithin erfahrenen Sängerinnen und Sängern, die in hoher künstlerischer Qualität die jüdisch-liturgische Musik Europas aus ihrer Blütezeit während des 19. und auch noch beginnenden 20. Jahrhunderts präsentieren. Dabei widmet sich das Ensemble der Aufführung der aschkenasischen Tradition Mittel- und Osteuropas. Der Chor zeichnet sich durch einen homogenen und atmosphärisch dichten Chorklang aus, der dem sakralen Fundament gerecht wird und dabei dem romantischen Ideal der Synagogenkompositionen entspricht.

 

Konzert und Lesung

Donnerstag, 23. März 2023, 19 Uhr

Liszt, Chopin und Heinrich Heine: Französische Verhältnisse.
Ein literarischer Klavierabend mit Martin Engel, Klavier, und Burkhard Engel, Rezitationen

Gemeindehaus Stiftskirchengemeinde Schildesche, Johannisstr. 13

Eintritt frei!

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Paris das musikalische Zentrum Europas. „Die edle Tonkunst überschwemmt unser ganzes Leben“, schrieb der scharfzüngige Heinrich Heine, „wie Heuschrecken kommen die Klaviervirtuosen jeden Winter nach Paris.“ Oft berichtete er von der musikalischen Saison in Paris in Zeitungsartikeln, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Liszts virtuoses Klavierspiel war nicht zu übertreffen, „bei Liszt denkt man nicht mehr an überwundene Schwierigkeit ... es offenbart sich die Musik“. Noch mehr gefiel Heine Chopin, der „Raffael des Fortepiano“. „Ein halbes Wort, ein halber Ton reichte aus, damit sie sich verstanden, und der Musiker antwortete mit überraschenden Erzählungen auf die Fragen, die der Dichter ihm leise stellte“, beobachtete Franz Liszt.
Claude Debussy, dessen Talent von einer ehemaligen Chopin-Schülerin entdeckt wurde, traf 1885 im Alter von 23 Jahren in Rom den 74jährigen Franz Liszt, der ihm aus seinen romantisch-impressionistischen Klavierwerken (Année de pèlerinage) vorspielte. Liszt sei der größte Pianist, den er je gehört habe, schwärmte Debussy.

Mit Kompositionen von Chopin, Liszt und Debussy, gespielt von dem Pianisten Martin Engel, und Texten von Heinrich Heine, gelesen von Burkhard Engel, wird diese große Zeit wieder lebendig.

Die für Dienstag, 28. März angekündigte Lesung mit Ruth Frenk ist leider entfallen, die Referentin hat die Veranstaltung abgesagt. 

 

Bielefelder Tag der Erinnerung

Dienstag, 4. April 2023, ab 19 Uhr

Stadtarchiv Bielefeld, Neumarkt 1

Kern des Abends bildet die Messe der Initiativen, Vereine, Bildungs- und Kultureinrichtungen. Sie bietet die Möglichkeit, die Aktivitäten zur Erinnerungskultur in Bielefeld den Interessierten und der Öffentlichkeit vorzustellen. Auch unsere Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wird dort vertreten sein.

Im Rahmenprogramm spricht Friedhelm Schäffer über die Bedeutung des Vereinssports für die Erinnerungskultur. Parallel eröffnet die neue Wanderausstellung „Fußball im Nationalsozialismus“ im Stadtarchiv Bielefeld. Für die musikalische Untermalung sorgt Jan Jesuthas. Das Programm endet mit einer Lesung aus den Briefen der Familie Mosberg.

Das Programm steht hier zum Download zur Verfügung.

 

Vortrag und Gespräch

Dienstag, 25. April 2023, 19 Uhr

Dunkelfeld Antisemitismus

Jörg Rensmann

VHS, Ravensberger Park, Historischer Saal
 

Wie die zahlreichen antisemitischen Übergriffe in den letzten Monaten verdeutlichen, ist Antisemitismus auch in NRW eine reale Gefahr für Jüdinnen und Juden. Die mediale Berichterstattung thematisiert oft nur explizite Fälle von Antisemitismus, etwa bei körperlichen Angriffen oder wenn jüdische Gemeinden und Gemeinschaften oder Organisationen und ihre Einrichtungen beschädigt wurden. Doch Antisemitismus ist mehr als „nur“ Gewalt. Es geht auch um subtile Ausdrucks- und Erscheinungsformen, die häufig keine Straftat darstellen.

Was ist das Dunkelfeld Antisemitismus, das auch in NRW erhellt werden sollte?

 

Diese und andere Fragen diskutiert Jörg Rensmann, Politikwissenschaftler und Projektleiter der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen, RIAS NRW.

 

 

 

Veranstaltergemeinschaft, im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus.

 

Halbtagesfahrt nach Essen Zeche Zollverein

Donnerstag, 4. Mai 2023

Führung durch die Ausstellung "Sechzehn Objekte" – 70 Jahre Yad Vashem

Zeche Zollverein

Die Ausstellung (Flyer zum Download) präsentiert Exponate aus der Sammlung von Yad Vashem, die erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Holocaust-Gedenkstätte für eine begrenzte Zeit nach Deutschland zurückkehren. Jeder der sechzehn Gegenstände ist völlig eigen: Groß wie ein Klavier, klein wie eine Puppenküche oder intim wie ein Tagebuch. Es kann sich um einen religiösen Gegenstand handeln oder eine Abendtasche, manches ist aus Silber, anderes aus einem Stück Papier. Die Objekte eint, dass sie einer Familie oder einer Person gehörten, die einst in Deutschland lebte und Teil der Gesellschaft war. Sie wären Alltagsgegenstände geblieben, stünden sie nicht für unzählige Leben und Gemeinschaften, die durch den Nationalsozialismus zerstört wurden. Die Exponate kommen aus unterschiedlichen Städten und stehen für die sechzehn Bundesländer des heutigen Deutschlands. Dies ist eine Erinnerung daran, dass jeder Ort in Deutschland durch den Holocaust einen Teil seiner Geschichte, seiner Identität verloren hat.

 

Vortrag und Gespräch

Dienstag, 13. Juni 2023, 19 Uhr

Justizreform in Israel

Referent: Dr. Uwe Günther (DIG Bielefeld)

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park

Die neue israelische Regierung mit Ministerpräsident Netanjahu plant eine Justizreform, die darauf abzielt, den Einfluss der Regierung auf den Richterwahlausschuss zu erhöhen und die Kompetenzen des Obersten Gerichts zu schmälern. Netanjahu gibt vor, im Interesse von mehr demokratischer Einflussnahme auf die Justiz zu handeln. Die seit Wochen anhaltenden Demonstrationen zeigen, dass erhebliche Teile der israelischen Bevölkerung das anders bewerten: Sie sehen die Demokratie gefährdet. In der Veranstaltung soll die Justizreform dargestellt und politisch und verfassungspolitisch eingeordnet werden.

Dr. Uwe Günther von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bielefeld wird einen Vortrag zu den aktuellen politischen Entwicklungen in Israel  halten.

 

Konzert

Samstag, 26. August 2023, 19.30 Uhr

„Wie ist die Welt so stille“

Bente Kahan präsentiert Ilse Weber

Synagoge Beit Tikwa, Detmolder Straße 107

Wie ist die Welt so stille“ – so heißt das Programm der norwegisch-jüdischen Künstlerin Bente Kahan, dass 2017 in Görlitz uraufgeführt wurde. Die in Wroclaw (Breslau) lebende Sängerin hat dafür Gedichte der jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber (1903 – 1944) vertont, die in Auschwitz ermordet wurde. Die für Gitarre und Kontrabass arrangierten Lieder lässt Bente Kahan zusammen mit Adam Skrzypek erklingen, dem musikalischen Direktor des Musiktheaters Capitol in Breslau.

© Joanna Stoga

Ilse Weber kam in Witkowitz bei Ostrau (heute Ostrawa in Tschechien) zur Welt. Als Kinderbuch- und Rundfunkautorin hatte sie sich einen Namen gemacht, bevor sie Opfer der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten wurde. 1942 wurde sie in das Konzentrations- und Durchgangslager Theresienstadt deportiert, wo sie bis 1944 rund 60 Gedichte schrieb. Die Texte in deutscher Sprache erzählen vom Leben im Lager und vermitteln Einblicke in die täglichen Kämpfe der Häftlinge. Ihre Gitarre konnte sie nach Theresienstadt einschleusen. Ilse Weber spielte in der Krankenstation für Kinder Lieder, die sie selbst komponiert hatte. Gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn wurde sie nach Auschwitz transportiert und dort umgebracht. Ihr Mann überlebte das Lager und rettete ihre Gedichte. Einige der jetzt vertonten Texte wurden erst kürzlich im Nachlass der Autorin in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel entdeckt.

Unvollendete Leben – Ausstellung

Sonntag, 27. August bis 8. Oktober 2023

Montag bis Samstag 10 - 18 Uhr, Sonntag 11 - 17 Uhr

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park, Historischer Saal

Eintritt frei

Eröffnung am 27. August 2023 um 11:30 Uhr

Die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan-Stiftung Breslau porträtiert 19 Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Die Künstler und Künstlerinnen wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert, misshandelt und ermordet. Sie teilten das tragische Los europäischer Juden während des Zweiten Weltkrieges. Ihr Werk bezeugt in Musik, Theater, Literatur und Kunst ihren erschütternden Leidensweg. Ihr Schaffen ist das Testament, das sie der Nachwelt hinterlassen haben.

Die Ausstellung wird ergänzt durch die Biographie der Bielefelder Schriftstellerin Josefa Metz.

 

© Aleksandra Lubos-Zadroz

Theaterstück

Donnerstag, 31. August 2023, 15 Uhr

"Warum gehe ich in diesen Straßen?"

Theaterstück über die deutsch-jüdische Schriftstellerin Ilse Losa

Historisches Museum, Ravensberger Park 2

Dieses kollektiv entwickelte Theaterstück befasst sich mit einigen wichtigen Lebensstationen der Autorin Ilse Losa (1913 - 2006). Es erzählt von der Kindheit der jungen Ilse in Melle-Buer, ihrer dramatischen Flucht aus Deutschland sowie ihrem neuen Leben und dem Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit in Portugal. Biografische und literarische Elemente werden dabei miteinander verwoben. Die Darstellung von Motiven und Figuren aus Losas Werken wird ergänzt durch das Einspielen von Original-Audioaufnahmen. Die von der Schriftstellerin behandelten Themen wie Ausgrenzung, Flucht und Vertreibung, aber auch Emanzipation und Naturschutz sind noch heute von großer Brisanz. Durch Musik, choreografische Elemente und szenisches Spiel entsteht ein vielschichtiges Porträt, das die Anschauungen und Erfahrungen Ilse Losas lebendig werden lässt und dazu einlädt, die Aktualität Ihres Werkes neu zu entdecken.

© Julia Soiron
Es spielen: Jonas Panhuysen, Cornelia Rössler, Ramona Kozma

Workshop

Sonntag, 3. September 2023, 10-13 Uhr

"Mordechai Gebirtig - Vater des jiddischen Liedes“

Ramona Kozma

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau Saal

Entgelt: 19,- € / ermäßigt: 10,- €

„Am Tag hobelte Gebirtig an den Möbeln und abends am jiddischen Lied“. Der in Krakau geboren Tischler Mordechai Gebirtig (1877 - 1942) war ein polnisch-jüdischer Dichter und Liedermacher. Er konnte weder Noten lesen noch schreiben, schuf jedoch hunderte von Liedern, die vom Leben einfacher Menschen im jüdischen Viertel Kazimierz handeln und als jiddische Volkslieder eine weite Verbreitung fanden. Eines der bekanntesten unter ihnen ist das Lied „S´brent“, das während der NS-Zeit zur inoffiziellen Hymne jüdischer Widerstandskämpfer wurde. Am 4. Juni wurde Gebirtig im Ghetto auf offener Straße von deutschen Soldaten erschossen. Nach der Shoah blieben rund 170 seiner Werke erhalten, darunter Wiegen- und Schlaflieder, Kinder- und Liebeslieder sowie Arbeiter-, Antikriegs- und Protestsongs.

In diesem Workshop wollen wir einige von Gebirtigs Liedern kennen und singen lernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Mordechai Gebirtig ist eine der 19 Persönlichkeiten, die in der Ausstellung „Unvollendete Leben“ vorgestellt werden.

 

Rundgang

Dienstag, 5. September 2023, 11 Uhr
Mittwoch, 13. September 2023, 15 Uhr

Ein Rundgang zu Stolpersteinen in der Bielefelder Altstadt

Treff: Alter Markt / Ecke Rathausstraße

Mehr als 200 Stolpersteine erinnern in Bielefeld an Opfer des Naziregimes.
In einem ca. 1 1/2-stündigen Rundgang – beginnend bei den Steinen für Julius und Jenni Hesse – wollen wir an jüdische Opfer erinnern, sie als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bielefeld würdigen. Wir beenden den Rundgang im Kachelhaus, wo es Gelegenheit geben
wird, nachzufragen und sich auszutauschen.
Die Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V. bittet um Anmeldung bei christine.biermann@uni-bielefeld.de

Filmvorführung und Gespräch

Donnerstag, 7. September, 19 Uhr

Masel Tov Cocktail

mit Regisseur Arkadij Khaet

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal


Der 16-jährige Dima ist Schüler am Gymnasium, waschechter Ruhrpottler, Sohn russischer Einwanderer – und Jude. Eigentlich gar kein Thema für ihn, gäbe es nicht die alltäglichen Reaktionen seiner Mitmenschen, die ihn dazu zwingen, Position zu beziehen und sich zu fragen, was seine Religionszugehörigkeit eigentlich für ihn bedeutet.

In seinem Kurzspielfilm Masel Tov Cocktail zeigt Regisseur Arkadij Khaet typische Blickweisen der deutschen Mehrheitsgesellschaft auf jüdisches Leben in Deutschland. Eindringlich, dabei komisch und doch unterhaltsam.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, sich mit Regisseur Arkadij Khaet über den Film auszutauschen.

 

Führung

Sonntag, 10. September, 15 Uhr

Die jüdische Familie Juhl und ihre Wäschefabrik

Rüdiger Uffmann

Am Tag des offenen Denkmals lädt Rüdiger Uffmann, Förderverein Museum Wäschefabrik, zu einem Vortrag ein. Er spricht über die jüdische
Gründerfamilie Juhl und die Geschichte der Wäschefabrik - von der Gründung bis zum Verkauf 1938 an die Brüder Winkel.

Museum Wäschefabrik, Viktoriastraße 48 a

Eintritt frei

 

Vortrag und Gespräch

DIenstag, 12. September 2023, 19 Uhr

Die Nachkommen Frankenstein des Hirsch Jeitel Katz zu Heepen

Uwe Standera

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt frei

(in Zusammenarbeit mit der AG für Genealogie im Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.)

Seit etwa 1808 lebte die aus Franken stammende Familie Frankenstein in Heepen. Die Familie zeigt in den nächsten Generationen den oft zu beobachtenden Weg der Integration und des beruflichen Aufstiegs. Damit eng im Zusammenhang steht der Umzug nach Bielefeld. Der Verlauf der Familiengeschichte kann im Vortrag anhand einzelner Biographien und Schicksale eindrücklich aufgezeigt werden.

 

Lesung und Gespräch

Donnerstag, 14. September 2023, 19 Uhr

Dmitrij Kapitelman liest aus „Eine Formalie in Kiew“

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Gefördert durch den Zentralrat der Juden

Dimitrij Kapitelmann wurde 1986 in Kiew geboren und kam mit seiner Familie 1994 als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Er lebt heute als freier Journalist und Schriftsteller unter anderem in Berlin.

In seinem zweiten, autobiografisch inspirierten Roman „Eine Formalie in Kiew“ erzählt Kapitelman die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen.
Dima, Sohn der Familie, will nach 25 Jahren in Deutschland endlich auch Staatsbürger des Landes werden.
Um das zu verwirklichen, müssen zunächst einmal eine ganze Menge bürokratischer Hürden überwunden werden. Der Bürokratie ist keine Formalie zu klein. Eine benötigte Apostille führt den Protagonisten in seine Geburtsstadt Kiew.

© Christian Werner

 

Theateraufführung

Sonntag, 17. September 2023, 15 Uhr

Martha, die Geschichte einer Bielefelder Jüdin

Historisches Museum, Ravensberger Park 2


Martha ist Bielefelderin. Und Jüdin. Als sie 1941 einen Brief erhält, der sie anweist ihren Koffer zu packen, um mit einem Zug nach Riga zu reisen, erinnert sie sich noch einmal an die letzten Jahre in ihrer ostwestfälischen Heimat. An ihre Hochzeit, ihre Kinder, den Beginn des aufkeimenden Antisemitismus, die Machtergreifung Hitlers und den Brand der Synagoge. Sie verlässt Bielefeld mit gemischten Gefühlen. Was sie am Ende ihrer Reise erwartet, weiß sie nicht.

Es spielen Franz Potthoff und Cornelia Rössler.

© Michael Zimmermann

Dieses Theaterstück greift Ereignisse, Orte und Objekte auf, die in der Ausstellung „Bielefeld im Nationalsozialismus“ wiederentdeckt werden können. Angesiedelt in der Zeit der späten Weimarer Republik bis hin zu den ersten Kriegsjahren liegt der Fokus nicht allein auf dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung. Auch die Lage der Arbeitslosen während der Wirtschaftskrise, die Schwierigkeiten von jüdisch-christlichen Mischehen, die Kinder im Bann der nationalsozialistischen Jugendorganisationen und die alltägliche Bedrohung durch Verrat und Verdacht werden beleuchtet.



Vortrag und Gespräch

Mittwoch, 20. September 2023, 19 Uhr

„Vermächtnis sucht Herkunft" - Provenienzgeschichten im Museum Huelsmann

Dr. Elisabeth Schwarm,

Museum Huelsmann, Ravensberger Park 3

Eintritt frei

Das Museum Huelsmann hat sich in den zurückliegenden Jahren intensiv mit der Herkunft der Sammlung Huelsmann beschäftigt. Ein Rundgang mit 15 Stationen zur Objektgeschichte führt durch alle Bereiche der ständigen Sammlungspräsentation und beleuchtet schlaglichtartig das bisher unbekannte Schicksal bedeutender Kunstwerke und der Sammlung Huelsmann. Welche Geschichten haben die Objekte erlebt, bevor sie als Vermächtnis des Ehepaares Hülsmann nach Bielefeld kamen? Die ausgewählten Beispiele berichten von bedeutenden (jüdischen) Sammlern und ihren                  © Max Ernst Stockburger              Schicksalen, erläutern exemplarisch verschiedene Erwerbungsarten und Handlungsstrukturen und verweisen auf die   verschiedenen Arbeitsmethoden der Provenienzforschung.

 

Konzert

Sonntag, 24. September 2023, 18.30 Uhr

„Rumeynishe Fantasien“

Klezmerkammermusik mit Szilvia Csaranko und Johannes Gräßer

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal


Seit Anbeginn ihres Zusammenspiels im Jahr 2010 kreieren Johannes Gräßer und Szilvia Csaranko ihren ganz eigenen Sound. Die einzigartigen und verzaubernden Melodien der Geige, mal seufzend, mal lachend, verschmelzen in lieblichen, mitunter dramatischen Dialogen mit dem Akkordeon oder dem Klavier zu einer Klangsymbiose, die unendliche Geschichten zu erzählen vermag.

© Alice End
Im Mittelpunkt des Konzerts steht traditionelle Musik aus Rumänien, insbesondere die namensgebenden „Rumeynishen Fantasien“. Die Solostücke für Violine und Klavier (ursprünglich Tsimbl) sind von zerbrechlicher Schönheit und romantischer Mystik, da weder Herkunft noch Interpreten überliefert sind. Rumänische Tänze werden ergänzt von jiddischen Hochzeitsmelodien, die ihren Ursprung in den osteuropäischen Klezmerkapellen haben und in den amerikanischen Jazzclubs der 1920er und 1930er Jahre durch kleine Ensembles jüdischer Auswanderer Popularität erlangten. Den Ursprung der Klezmermusik in der Synagogalmusik suchend, erklingen auch Melodien aus diesem Kontext. Sie schließen den Bogen zwischen traditioneller und klassischer Musik hin zu einem neuen, frischen, lebendigen Klangerlebnis.

Vor Konzertbeginn geben die Musiker*innen um 17 Uhr eine kostenfreie Konzerteinführung!

 

Lesung

Dienstag, 26. September 2023, 19 Uhr

Unter fremden Himmeln: Lesung aus dem Werk der jüdischen Exilautorin Ilse Losa

Dr. Irene Below, Barbara Daiber und Angela Kemper

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt frei

(in Kooperation mit den Künstlerinnen bi-owl e.V.)

llse Lieblich ist in Buer bei Osnabrück in einer jüdischen Familie geboren. Hier wächst sie bei ihren Großeltern auf, bis sie mit Schulbeginn nach Melle wieder zu ihren Eltern und Geschwistern kommt. Später besucht sie das Lyceum in Osnabrück bis zum Umzug der Eltern nach Hildesheim, wo sie das Gymnasium nach dem Tod ihres Vaters kurz vor dem Abitur abbrechen muss. Ein Jahr verbringt sie als Au-pair in England, findet danach eine Anstellung in einem Krankenhaus in Hannover in der Röntgenabteilung, die sie nach der Machtergreifung Hitlers zusammen mit allen anderen jüdischen Mitarbeitern innerhalb von 24 Stunden verlassen muss, arbeitet dann in Berlin. Sie flüchtet nach einer Vorladung bei der Gestapo und drohender Verhaftung aufgrund eines abgefangenen hitlerkritischen Privatbriefs 1934 als 21jährige nach Portugal. Dort heiratet sie den Architekten Arménio Losa, nimmt die portugiesische Staatsbürgerschaft an und beginnt 1948 auf portugiesisch zu schreiben. Ihren ersten Roman „El mundo em que vivi“ veröffentlichte sie 1949 - das ist der Beginn eines umfangreichen literarischen Schaffens, das zum größten Teil bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt ist. Für ihre Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher wurde sie vielfach prämiert, daneben hat sie sich als Lektorin, Herausgeberin und Übersetzerin portugiesischer und deutsche Literatur einen Namen gemacht. In Deutschland wurde sie 1967 in der DDR mit dem Erzählband "Das versunkene Schiff" vorgestellt. Erst in den Jahren 1990 bis 92 wurden zwei Romane und ein Erzählband in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im letzten Jahr ist das Kinderbuch "Beatriz und die Platane" auf portugiesisch und deutsch erschienen, in Vorbereitung ist als weiteres zweisprachiges Kinderbuch -dem weitere folgen sollen - Urgroßvater und Urgroßvater.

Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below, die Autorin und Bildende Künstlerin Barbara Daiber und Angela Kemper, Lehrende am Oberstufenkolleg für Gender-Studies stellen die in Portugal prominente und in ihrem Heimatland kaum bekannte Autorin mit einer Auswahl aus ihren Texten für Erwachsene und für Kinder vor.

 

Konzert

Donnerstag, 28. September 2023, 19 Uhr

Klezmic Caravan - Konzert mit dem Kozma Orkestar

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Großer Saal

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bielefeld

Das Kozma Orkestar steht für treibenden Brassbeat, in dem sich westliche und östliche, urbane und traditionelle Einflüsse zu einer musikalischen Herumtreiberei der besten Sorte verbinden! Wenn zwei Tuben, Drums und Akkordeon den Rhythmus vorgeben und Klarinette, Trompete und Saxofon in Bläsersätzen brillieren, bleibt keiner mehr ruhig auf seinem Platz. Hinzu kommen die wandlungsfähigen, charakteristischen Stimmen von Ramona Kozma und Valentin Katter, die in verschiedenen Sprachen singen.
© Christian Protte
Mit traditionellen Stücken und eigenen Arrangements nehmen die sieben Musiker*innen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Odessa bis New York und von Sarajevo bis Israel. Im Gepäck haben sie Lebensfreude, Neugierde und Tanzlust, die sehr ansteckend ist!

Besetzung: Ramona Kozma (acc/voc), Valentin Katter (tr/voc), Mona Schein (sax), Hannah Heuking (cl), Jakob Schwarzenau (tuba), Michael Zimmermann (tuba, uke), Luka Kleine (drums)

 

 

Führung über den Friedhof der Jüdischen Kultusgemeinde

Sonntag, 1. Oktober 2023, 14 Uhr

Paul Yuval Adam

Treff: Kapelle auf dem Johannesfriedhof, Am Botanischen Garten


Für die Jüdische Kultusgemeinde Bielefelds war der 12. Juni 1891 sicherlich ein Freudentag. Endlich, nach fast zehnjährigem Bemühen erhielt der Vorstand der Gemeinde eine Abschrift über die Genehmigung zur Benutzung des neuen Friedhofs. Der alte jüdische Friedhof am Bollbrinkers Weg wurde schließlich im Frühjahr 1953 aufgelöst und eine alte Straßenplanung aus den vierziger Jahren, die über den Friedhof führen sollte, aufgenommen.
Der heutige Friedhof steht unter Denkmalschutz. 11 Grabsteine wurden vom alten Friedhof am Bollbrinkers Weg verlegt und sind kurz nach dem Eingang zum Friedhof zu sehen.
Die Jüdische Kultusgemeinde ist Eigentümerin des Friedhofes und verantwortlich für die Instandhaltung und Pflege. Es finden hier Bestattungen verstorbener Mitglieder aus Bielefeld und dem Kreis Gütersloh statt.
Alle männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

 

 

Tag der offenen Tür

Dienstag, 3. Oktober 2023, 13 bis 18 Uhr

Schalom in der jüdischen Kultusgemeinde - Ein Tag der Begegnung

Synagoge Beit Tikwa, Detmolder Str. 107

Eintritt frei

Wollten Sie schon immer mehr über die jüdische Religion, die jüdische Kultur wissen und erfahren, wie Jüdinnen und Juden in Bielefeld leben?
Dann kommen Sie am 3. Oktober 2023 ab 13.00 Uhr mit uns ins Gespräch.
Wir laden herzlich in die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld ein.
Es gibt ein vielfältiges Angebot und natürlich können Sie bei uns auch koschere Grillwürstchen, vegetarische Gemüsespieße und noch mehr essen und trinken.
Den Abschluss bildet ein Konzert mit Kantor Paul Yuval Adam um 17 Uhr in der Synagoge Beit Tikwa. Er nimmt Sie mit auf eine musikalische Reise durch die jüdischen Feiertage.

 


Begegnung und Gespräch

Donnerstag, 5. Oktober 2023, 15 Uhr

Rabbinerin Natalia Verzhbovska lädt ein in die Sukka

Synagoge Beit Tikwa, Detmolder Str. 107

Eintritt frei

Sukkot ist ein mehrtägiges jüdisches Fest, an dem für eine reiche Ernte gedankt wird. Zudem wird während Sukkot die Sukka, eine Laubhütte, errichtet, durch die an den Auszug der Israeliten aus Ägypten gedacht wird.

Rabbinerin Natalia Verzhbovska freut sich auf Ihren Besuch in der Sukka und den Austausch mit Ihnen. Sie beantwortet auch gerne Ihre Fragen.

 

Lesung und Gespräch

Sonntag, 8. Oktober 2023, 17 Uhr

"Der Rabbiner ohne Schuh" - Barbara Bisicky-Ehrlich liest aus ihrem neuesten Buch

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Eintritt frei


Die Frankfurter Autorin Barbara Bisicky-Ehrlich begeistert mit ihren charmanten Anekdoten aus der jüdischen Welt. In ihrem Buch "Der Rabbiner ohne Schuh. Kuriositäten aus meinem fast koscheren Leben" beschreibt sie mit leichter Hand und dennoch nachdenklich und selbstironisch augenzwinkernde Geschichten aus dem jüdischen Leben. Die Autorin zeigt dabei, dass es "den jüdischen Alltag" nicht gibt und macht auf unterhaltsamer Weise auf die Pluralität des Judentums in Deutschland aufmerksam.

 

© Katia Klapproth

 

Vortrag und Gespräch

Dienstag, 24. Oktober 2023, 19 Uhr

„Die Deutschen reden viel über Israel, aber wenig von Antisemitismus“

Anna Staroselski

Volkhochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Eintritt frei


„Die Deutschen reden viel über Israel, aber wenig von Antisemitismus.“ Dieser Satz von Anna Staroselski fiel in einem Streitgespräch mit Meron Mendel. Was bedeutet es heute als Jüdin vielfältigen Angriffen ausgesetzt zu sein und stellvertretend für Israel in Haftung genommen zu werden?

Anna Staroselski ist Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion Deutschland, der bundesweiten, politischen Interessenvertretung von Jüdinnen und Juden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren und ist Mitglied im Bundesvorstand des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

(Im Rahmen der Reihe anti:semitismus. Das Gerücht über die Juden; gemeinsam mit der VHS, der DIG und der Jüdischen Kultusgemeinde)

 

 

Filmvorführung und Gespräch

 Montag, 6. November 2023, 18.30 Uhr

 „Walter Kaufmann. Welch ein Leben!“

 Mit einer Einführung durch und ein Filmgespräch mit dem Regisseur Dirk Szuszies

 Kino Lichtwerk, Ravensberger Park 7, 33607 Bielefeld

 Eintritt: 9,- EUR, ermäßigt 7,- EUR

Die Berliner Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies haben einen Film über den jüdischen Schriftsteller Walter Kaufmann gedreht: Walter Kaufmann kam 1939 mit einem Kindertransport von Duisburg nach England, er wurde in Australien interniert, als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR. Im April 2021 ist er im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorben. Welch ein Leben!
(in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Erwachsenenbildung und dem Schulreferat des Ev. Kirchenkreises Bielefeld)

Am Dienstag, 7. November, sind vormittags Schulvorführungen geplant.

 

Vortrag und Diskussion
 
Mittwoch, 8. November 2023, 19 Uhr

"Krieg gegen Israel!

Referent: Ralf Balke

Volkhochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

(Im Rahmen der Reihe anti:semitismus. Das Gerücht über die Juden; gemeinsam mit der VHS, der DIG und der Jüdischen Kultusgemeinde)

 

Der barbarische Terror der Hamas gegen unschuldige Zivilisten, Alte, Frauen und Kinder ist unfassbar. Israels Staatspräsident Izchak Herzog sagte, seit dem Holocaust seien nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet worden wie bei der Hamas-Angriff. Die Hamas provoziert einen Krieg gegen Israel und opfert ihre Bevölkerung. Ihr Ziel ist die Vernichtung Israels.
Die Veranstaltung versucht die Hintergründe des Überfalls aufzuzeigen und die ideologischen Grundlagen der Hamas offen zu legen. Wird der Überfall der Hamas das Gefüge im Nahen Osten grundlegend verändern? Wie kann sich Israel in Zukunft vor einem eliminatorischen Antisemitis-
mus schützen? Muss die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und Antizionismus in Deutschland grundsätzlicher geführt werden?

 

Dr. Ralf Balke ist promovierter Historiker und Autor des Standardwerks Israel: Geschichte. Politik. Kultur. Er schreibt und berichtet regelmäßig für die Wochenzeitungen Jüdische Allgemeine und Jungle World. Er promovierte über den Einfluss der NSDAP in Palästina mit der Arbeit „Die Landes
gruppe der NSDAP“ in Palästina und veröffentlichte u. a. das Buch „Israel. Geschichte, Politik, Kultur“ (2013).

 

 

 

Gedenkveranstaltung

 

Donnerstag, 9. November 2023, 17 Uhr

Gedenkveranstaltung am Standort der ehemaligen Synagoge, Turnerstraße 5, und anschließend im Großen Saal des Neuen Rathauses

Zur Erinnerung an den Judenpogrom in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 richtet die Stadt Bielefeld zusammen mit Bielefelder Schulen, der Jüdischen Kultusgemeinde, der Evangelischen und Katholischen Kirche, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft diese jährliche Gedenkveranstaltung aus.

 

Die brennende Synagoge an der Turnerstraße
Stadtarchiv Bielefeld Bestand 400,3 /Fotosammlung, Nr. 14-902-41

 

Lesung und Gespräch

Donnerstag, 23. November 2023, 19 Uhr

„Jüdisch jetzt! Junge Jüdinnen und Juden über ihr Leben in Deutschland“

Andrea von Treuenfeld

Gemeindehaus Stiftskirchgemeinde Schildesche, Johannisstr. 13, 33611 Bielefeld


Lebensbilder jüdischer Gegenwart
Die meisten Nichtjuden in Deutschland sind noch nie – oder zumindest nicht bewusst – einem jüdischen Menschen begegnet sind. Dementsprechend halten sich in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft oftmals uralte Klischees oder bestimmen undifferenzierte Neuzuschreibungen das Bild. Wie aber sieht das jüdische Leben im heutigen Deutschland wirklich aus? Wie fühlen sich Jüdinnen und Juden in diesem Land? Und was bedeutet eigentlich jüdisch, wenn man sie selbst danach fragt?

Zur Autorin:
Andrea von Treuenfeld, hat in Münster Publizistik und Germanistik studiert und nach einem Volontariat bei einer überregionalen Tageszeitung lange als Kolumnistin, Korrespondentin und Leitende Redakteurin für namhafte Printmedien, darunter Welt am Sonntag und Wirtschaftswoche, gearbeitet. Heute lebt sie in Berlin und schreibt als freie Journalistin Porträts und Biografien. In Bielefeld hat sie bereits aus ihren Bücher "In Deutschland eine Jüdin, eine Jeckete in Israel", „Zurück in das Land, das uns töten wollte“, "Erben des Holocaust", "Israel. Momente seiner Biografie" und "Leben mit Auschwitz" gelesen.

 

 

 

Lesung und Gespräch

Montag, 4. Dezember 2023, 19 Uhr

„Bei uns war alles ganz normal“
Memoiren einer niederländisch-jüdischen Sängerin in Deutschland

Ruth Frenk

Volkhochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

In ihren Memoiren hat sich Ruth Frenk etwas von der Seele geschrieben, was unbedingt lesenswert ist: ein Stück niederländischdeutsch-jüdischer Geschichte und Zeitgeschichte.
Die Sängerin und Gesangslehrerin wurde 1946 als Tochter niederländisch-jüdischer Bergen-Belsen-Überlebender in Rotterdam geboren, lebte in Amsterda
m, Genf, New York und lebt seit 1974 in Konstanz am Bodensee. Eigentlich wollte sie Opernsängerin werden, wurde dann mit jüdischen Liedern und als Gesangslehrerin mit eigener Gesangsklasse bekannt.
Ruth F
renk ist ein Musterbeispiel für Engagement und Öffentlichkeitswirksamkeit der Zweiten Generation von Schoah-Überlebenden, das höchste Anerkennung verdient.“ (Aus dem Nachwort von Erhard Roy Wiehn)


(Im Rahmen der Reihe anti:semitismus. Das Gerücht über die Juden; gemeinsam mit der VHS, der DIG und der Jüdischen Kultusgemeinde)